Wer kennt sie nicht, die putzigen kleinen Stacheltierchen, die uns oft so treuherzig aus Glückwunschkarten oder Postern entgegenblicken?
Igel sind in Europa, Asien und Nordafrika daheim, wo sie häufig in Gärten, Wäldern und Hecken leben. Sie ernähren sich von Insekten, Würmern und anderen kleinen Tieren. Das Stachelkleid schützt sie vor Fressfeinden, zum Schutz vor Feinden rollt sich der Igel zu einer Kugel zuammen. Sie sind in der Dämmerung und Nachts unterwegs, tagsüber verstecken sie sich in Laub- oder Gehölzhaufen oder in dichten Hecken.
Die Fortpflanzung beginnt im Frühsommer, nach einer Tragzeit von 4-6 Wochen bringt das Igelweibchen zwischen 4 und 7 Igelbabys zur Welt. Den Sommer und Herbst über verbringen sie ihre Zeit damit, sich genügend Fettreserven anzulegen, damit sie die kalte Jahreszeit im Winterschlaf überstehen können. Dazu brauchen sie ein Mindestgewicht von 800 Gramm.
Mittlerweile befinden sich Igel auf der Roten Liste der gefährdeten Tiere. Das ist nicht nur auf den steigenden Verkehr zurückzuführen - Einrollen hilft bei herannahenden Autos nichts - sondern auch auf das zunehmende Verschwinden des artgerechten Lebensraumes. Aufgeräumte Designergärten mit millimeterkurzem Rasen, betonierte Gartenzäune, der Einsatz von Insektiziden und Rasenmährobotern haben dazu geführt, dass eine Tierart, die schon seit der Zeit der Dinosaurier auf unserem Planeten lebt, im Verschwinden begriffen ist.
Aber das muss nicht sein! Jeder von uns kann zur Erhaltung dieser besonderen Tiere beitragen: zum Beispiel ein wildes Eck im Garten lassen, wo es Laub- oder Totholzhaufen gibt, Brennesseln wachsen dürfen und niemand das Gras raspelkurz mähen muss. Falls es Pools gibt, in die ein Igel fallen könnte, kann man eine Ausstiegshilfe befestigen. Man sollte sich jeden Einsatz von Gift im Garten überlegen, muss das ganze Moos wirklich aus dem Rasen heraus, müssen die Terrassenplatten wirklich schneeweiß sein? Und braucht man in Zeiten, in denen auch in Mitteleuropa das Wasser mitunter knapp werden kann, wirklich einen stets grünen englischen (Roll-)Rasen ohne "Unkraut"?
Wer das schon verinnerlicht hat, kann auch einen Beitrag in Form von Überzeugungsarbeit leisten: beim Nachbarn, bei Verwandten oder Freunden, es gibt ganz sicher noch viele Menschen, die man mit ins Boot holen kann.
Unser Beitrag wird heuer neben unserem seit vielen Jahren schon naturbelassenen Garten eine Spende an die Igelhilfe Österreich sein. Unermüdlich und mit viel Zeit und Aufwand werden hier Igel tierärztlich versorgt und über den Winter gebracht, sodass uns diese besondere Tierart hoffentlich noch lange erhalten bleibt!
Infos zur Igelhilfe Österreich: https://www.igelhilfe.info/i/
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